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Champions League: BVB wie die Bayern sicher bei der Klub-WM 2025 dabei

Stand: 06.03.2024 22:59 Uhr

Borussia Dortmund wird neben Bayern München das zweite deutsche Team bei der Klub-WM 2025 sein, die dann erstmals mit 32 Teams ausgetragen wird. Das neue Turnier wird große Auswirkungen auf die Finanzwelt im Fußball haben – und den Kalender.

Aus deutscher Sicht ist klar: Bayern München und Borussia Dortmund sind sicher über die Rangliste qualifiziert. Borussia Dortmund profitierte dabei vom Ausscheiden von RB Leipzig. Zweikämpfe gibt es noch in Spanien zwischen Atletico Madrid und dem FC Barcelona sowie in Italien zwischen Juventus und SSC Neapel.

Spieler von Borussia Dortmund bei einem Spiel in der Champions League bei der AC Mailand

Vier-Jahres-Rangliste Klub-WM
Pl. Klub Pkt. dabei?
1

Manchester City*

121

ja

2

Real Madrid*

110

ja

3

Bayern München

103

ja

4

Paris Saint-Germain

82

ja

5

FC Chelsea*

79

ja

6

Inter Mailand

76

ja

7

FC Liverpool

76

nein

8

FC Porto

68

ja

9

Borussia Dortmund

68

ja

10

Atletico Madrid

62

aktuell ja

11

RB Leipzig

62

nein

12

FC Barcelona

56

aktuell nein

13

Benfica Lissabon

52

ja

14

Juventus Turin

47

aktuell ja

15

SSC Neapel

42

aktuell nein

16

FC Sevilla

41

nein

17

AC Mailand

41

nein

18

Red Bull Salzburg

40

aktuell ja

19

Ajax Amsterdam

39

nein

20

Lazio Rom

35

nein

*als Champions-League-Sieger dabei

Zwölf Teams aus Europa sind bei der Klub-WM der FIFA im Sommer 2025 in den USA dabei. Die Plätze verteilen sich wie folgt:

  • Vier Plätze gehen an die vier Champions-League-Sieger der Jahre 2021, 2022, 2023 und 2024. Damit sind der FC Chelsea, Real Madrid und Manchester City schon sicher dabei, hinzu kommt der Sieger der aktuellen Saison.
  • Acht Plätze gehen an die acht besten Teams der vergangenen vier Jahre laut UEFA-Koeffizient. Es könnten neun Plätze werden, wenn Real Madrid oder Manchester City auch 2024 die Champions League gewinnen sollten. In der Rangliste gelten nur Punkte aus der Champions League, Leistungen in der Europa League oder Conference League werden nicht berücksichtigt. Auch wenn die WM erst 2025 stattfindet, endet die Qualifikation 2024 – die Saison 2024/25 gilt dann als Teil der Qualifikation für die WM 2029.
  • Maximal zwei Teams aus einem Land sind dabei, aber es gibt eine Ausnahme: Wenn drei verschiedene Teams aus einem Land zwischen 2021 und 2024 die Champions League gewinnen, sind alle drei qualifiziert. Für England wäre das also mit Chelsea, Manchester City und Arsenal theoretisch möglich.
  • Durch die Champions-League-Siege von Chelsea und Manchester City kann sich kein englisches Team mehr über die Rangliste qualifizieren – deswegen ist die Tür für den FC Liverpool trotz der guten Platzierung schon zu.

32 Teams aus der ganzen Welt spielen mit

Die bisherige Klub-WM mit sieben Teams ist 2025 Geschichte. 32 Teams spielen mit, das Turnier wird im bisherigen Format der WM der Nationalmannschaften ausgetragen. Aus acht Vierergruppen ziehen die jeweils beiden besten Teams ins Achtelfinale ein, in der K.o.-Runde wird dann der Sieger ermittelt. Ein Spiel um Platz drei soll es nicht geben. Folgende Teams aus den Konföderationen außerhalb Europas sind dabei:

  • Asien: Al Hilal (Saudi-Arabien) und die Urawa Red Diamonds (Japan) sind als Champions-League-Sieger Asiens dabei. Zwei weitere Teams können sich noch qualifizieren.
  • Afrika: Al Ahly (Ägypten) und Wydad Casblanca (Marokko) haben mit ihren Champions-League-Siegen die Qualifikation sicher, zwei weitere Plätze sind noch offen.
  • Südamerika: Die drei brasilianischen Klubs SE Palmeiras, CR Flamengo und FC Fluminense sind über ihre Sieger bei der Copa Libertadores dabei. Drei weitere Klubs aus Südamerika werden noch ermittelt.
  • Nord-/Mittelamerika und Karibik: CF Monterrey und Club Leon aus Mexiko sowie die Seattle Sounders aus den USA haben ihre Plätze sicher, ein Platz ist noch zu vergeben. Zudem wird das Gastgeberland USA einen weiteren Platz erhalten.
  • Ozeanien: Die kleinste Konföderation bekommt nur einen Platz, Auckland City aus Neuseeland ist bereits uneinholbar die Nummer eins der dortigen Rangliste.
Verteilung Startplätze Klub-WM
Konföderation Plätze
UEFA (Europa)

12

CONMEBOL (Südamerika)

6

CAF (Afrika)

4

AFC (Asien)

4

CONCACAF (Nordamerika)

4

OFC (Ozeanien)

1

Gastgeberland

1

Summe

32

Das Turnier ist vom 15. Juni bis zum 13. Juli 2025 in den USA geplant und soll danach alle vier Jahre ausgetragen werden – die FIFA und die Klubs hoffen auf viel Geld.

Sicher dabei: Der FC Bayern ist für die WM 2025 schon qualifiziert.

Wieviel Geld die FIFA mit dem Turnier einnehmen will

Genaue Zahlen gibt es noch nicht, FIFA-Präsident Gianni Infantino machte beim FIFA-Kongress in Kigali (Ruanda) im März aber klar, dass er hohe Ziele hat: “Wir versprechen für den nächsten Vier-Jahres-Zyklus (die FIFA rechnet ihre Finanzen in WM-Zyklen, Anmerkung der Redaktion) Rekordeinnahmen von elf Milliarden US-Dollar. Die neue Klub-WM ist in dieser Zahl nicht enthalten, sodass sie um ein paar Milliarden steigen könnte.” Ein “paar Milliarden” sollen es also werden.

FIFA-Präsident Gianni Infantino 2019 mit der Trophäe für die Klub-WM

Für wen sich das lohnt

Neben der FIFA sind es vor allem die am Turnier teilnehmenden Spitzenklubs, die profitieren. Die europäische Klub-Vereinigung ECA lobte das Turnier in den höchsten Tönen. “Die ECA begrüßt herzlich die Bekanntgabe der Details der neuen Klub-WM”, hieß es: “Dieses neue Turnier ist eine fantastische Neuigkeit.”

Der ECA-Vorsitzende Nasser Al-Khelaifi (l.) und FIFA-Präsident Gianni Infantino bei der Unterzeichnung ihrer Grundsatzvereinbarung

Die ECA und die FIFA unterzeichneten Ende März eine Grundsatzvereinbarung. Der ECA-Vorsitzende Nasser Al-Khelaifi, Präsident von Paris Saint-Germain und Chef des katarischen Sportsender “beIN Sports”, sagte damals, dass die ECA nun eng mit der FIFA zusammenarbeiten werde, dabei gehe es auch um “die Verwaltung der kommerziellen Rechte”.

Für wen das neue Turnier ein Problem ist

Für zahlreiche Interessengruppen im Profifußball entstehen mit der neuen WM Schwierigkeiten.

Spieler: Die Belastung für die Spieler ist vor allem im Spitzenbereich hoch, ein neues Turnier bedeutet weitere Spiele im ohnehin schon vollen Kalender. “Das führt zu körperlicher Erschöpfung, Verletzungen, psychischen Problemen, schlechteren Leistungen und Risiken für die Dauer der Karriere der Spieler”, kritisierte FIFPRO. Gleichzeitig profitieren die Spieler allerdings: Denn die Einnahmen gehen am Ende zu einem großen Teil in Spielergehälter und Beraterhonorare.

Nationale Ligen: Mit der Klub-WM agiert die FIFA noch stärker auf dem Markt der Medienrechte als bisher. Da zudem die UEFA ihre Rechte an der ausgeweiteten Champions League teurer als bisher verkaufen wird, entsteht für nationale Ligen ein Problem: Es beginnt ein Verteilungskampf. Denn der DFB mit dem DFB-Pokal oder die DFL mit der Bundesliga und der 2. Bundesliga bemühen sich um dasselbe Geld der Fernsehsender und Streamingdienste.

Weil außerdem vor allem die Topklubs finanziell profitieren werden, droht die Lücke in den nationalen Ligen zwischen den Spitzenteams und dem Rest weiter zu wachsen. Der Weltligenverband (WLF) übte in einem Brief an FIFA-Präsident Infantino deutliche Kritik. Es sei ein “wiederkehrendes Muster”, dass die FIFA ihre eigenen Wettbewerbe zum Nachteil anderer Fußballakteure ausweitet, heißt es in dem Schreiben, das der Sportschau vorliegt.

Statt die nationalen Ligen einzubeziehen, habe die FIFA “ihre eigenen Interessen konsequent in den Vordergrund gestellt”. Unterzeichnet ist der Brief von Richard Masters, dem WLF-Vorsitzenden und Geschäftsführer der englischen Premier League.

Fußball der Frauen: Die Klub-WM ist vom 15. Juni bis zum 13. Juli geplant, am 2. Juli soll aber die EM der Frauen starten. Das bedeutet, dass das neue Männer-Turnier in den USA die EM der Frauen in der Schweiz elf Tage lang überlagert und Aufmerksamkeit kosten kann.

“Aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen können wir uns nicht vorstellen, dass in beiden Turnieren viele Spiele gleichzeitig angesetzt werden”, wiegelt die FIFA auf Anfrage des Deutschlandfunks ab. Was aber auch bedeutet, dass das Problem noch größer werden kann, wenn die neue WM eines Tages in Europa stattfindet.

UEFA: Im Machtkampf mit der FIFA ist die Klub-WM von Nachteil. Die FIFA stärkt damit ihre Beziehungen zu den Spitzenklubs Europas, die die UEFA ebenfalls braucht. Die Champions League könnte auf Dauer zum nur noch zweitwichtigsten Klubwettbewerb abgewertet werden. Widerspruch war für die UEFA aber auf sportpolitischer Ebene schwer möglich, da eben die Spitzenklubs in Europa finanziell maßgeblich von der neuen WM profitieren.

Was für vertragslose Spieler und neue Verpflichtungen gilt

Die WM ist vom 15. Juni bis zum 13. Juli vorgesehen, auslaufende Spielerverträge enden zumeist am 30. Juni. Beim FC Bayern gilt das nach jetzigem Stand beispielsweise für Alphonso Davies, Leroy Sané, Joshua Kimmich oder Manuel Neuer. Falls auslaufende Verträge nicht rechtzeitig verlängert werden sollten, dürften die Spieler bei den jeweiligen Klubs wohl vor dem Turnier verabschiedet werden.

Fraglich bleibt, ob neu verpflichtete Spieler schon vor dem 1. Juli eingesetzt werden können. Das müsste die FIFA erlauben und dabei eine Gleichbehandlung der Klubs sicherstellen. Zudem müssten sich Klubs und Spieler vertraglich darauf einigen.

Leroy Sanés Vertrag läuft 2025 aus.

Was bei Mehrfachbeteiligungen problematisch wird

Die Zulassung von RasenBallsport Leipzig und Red Bull Salzburg, die sich beide im Red-Bull-Netzwerk befinden, stellte die UEFA 2017 vor Probleme, auch 2023 musste die UEFA Besitzverhältnisse von mehreren Klubs klären, die ganz oder teilweise denselben Eigentümern zuzuordnen waren.

In den Netzwerken des Multi-Club Ownerships (Mehrfachbeteiligungen) gibt es auch weltweite Verstrickungen, was ein Thema bei der Klub-WM werden kann. Manchester Citys Muttergesellschaft City Football Group beispielsweise hat Klubs in den USA, Japan, Australien oder Uruguay. Es wäre durchaus denkbar, dass beim Turnier 2025 oder bei späteren Versionen zwei Klubs aufeinandertreffen, bei denen Besitzstrukturen zu klären sind – aber für die FIFA, nicht für die UEFA. Regularien für die Klub-WM 2025 hat die FIFA noch nicht veröffentlicht.

Was in den Jahren abseits der neuen WM passiert

Die neue Klub-WM soll alle vier Jahre stattfinden, nach der Klub-WM 2025 in den USA ist die nächste Auflage also 2029 vorgesehen. In den anderen Jahren will die FIFA aber nicht untätig bleiben. Der FIFA Intercontinental Cup soll in den Jahren dazwischen und erstmals im Dezember 2024 ausgetragen werden.

In einem eigenen Turnier mit mehreren K.o.-Runden spielen fünf Teams von fünf Kontinenten außer Europa einen Sieger aus. Dieser Sieger tritt dann im Finale gegen den aktuellen Sieger der UEFA Champions League um den Gesamtsieg an.

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